Berichte über meine Reisen

 

 

Griechenland

Der Weg nach den Meteora Klöster:

Von Kastraki aus folgen wir der Straße bergauf, um auf die Gipfel zu gelangen und von dort aus zu den Klöstern. Wie eine riesige Schlange windet sich die Straße durch Schluchten und Hügeln, umrundet gelbgrüne Felsen und endet in Meteora.

Wer gut zu Fuß ist kann in 2 Stunden von Kastraki nach Meteora wandern. Der Wanderer kommt ins Träumen. Um ihn herum nichts als Ruhe und Frieden, während ein leichter Wind unsere Blicke begleitet. Auf beiden Seiten machen wilde und hoch aufgetürmte Felsen ihre Gegenwart spürbar. Überall sieht man noch halbverfallene Leitern aus den wenigen Felsspalten ragen, sie zeugen von der Anwesenheit der Asketen aus früheren Zeiten. Es wird behauptet, dass sich in einer dieser Höhlen, die sich am Felsen zeigen, Asketen monatelang aufhielten, ohne herabzusteigen. Dies war als eine Art Strafe gedacht, für Ungehorsam oder dafür, dass sie in ihren Gedanken erlaubten in das weltliche Leben zurückzukehren. Die verschiedenen Nuancen der Landschaft enden in den Linien der Felsen, die sich in einer einzigartigen roten Formation darstellen.

Die Schönheit der Natur, deren man sich hier erfreut, lässt ein Gefühl der Begeisterung in einem aufkommen.

 

Die Klöster von Meteora

Meteora ist nichts anderes als eine Gruppe von hoch aufragenden und steilen Felsen, die von Klöstern, Zufluchtsstätten und einzelnen Zellen bekrönt sind. Gleichzeitig ist ein Ort für spirituelle Meditation und Übungen.

Seit dem 11. Jahrhundert wurden die verschiedenen Höhlen in Einsiedeleien für orthodoxe Mönche verwandelt. Meteora liegt in der Nähe von Kalambaka, dort, wo der Piniosriver in die wunderschöne Landschaft der Ebene von Thessalien hineinströmt in ca. 300 m Höhe über dem Talkessel. Der Anblick der Landschaft ist einfach überwältigend, reizvoll und wunderschön; vielleicht sogar eine der schönsten dieser Erde. Als Naturwunder, ist sie einmalig. Vor dem Auge des Betrachters erheben sich tausende oder mehr bizarre, schwindelerregende Felsen, die aus der Ferne einem stählernen Wald gleichen.
Diese Formation wie auch die Ebene von Trikala entstand nach der Meinung der Wissenschaftler im Tertiär, einem Zeitraum von als 60 Millionen Jahren. Das Wasser, das einen geschlossenen See bildete, erkämpfte sich den Durchgang durch die Öffnung von Tempi, von wo aus es in die Ägäis abfloss. Die Gewalt der Wassermassen schuf die charakteristischen Prägungen dieser Gegend, die erst sehr viel später besiedelt wurde.

Nach diesem atemberaubenden Anstieg in dieser schönen Landschaft, erreicht man die einsamen Höhen, von denen man wahrhaften Wald, riesiger Felsen erblickt, die von Klöstern bekrönt sind und die sich mit geheimnisvoller Harmonie in die Landschaft einfügen. Die Mönche sind jederzeit bereit den Besucher zu empfangen und bieten ihre Gastfreundschaft, so wie es das Vorbild Abraham und die griechische Tradition verlangen. Hier oben sind Einsamkeit und Ruhe das höchste Gebot. Hier auf diesen nackten und ungastlichen Felsen, die für tausende von Asketen zur Zufluchtsstätte wurden, haben orthodoxe Mönche gelernt, weise in ihrer Denkungsart und demütig ihrem Willen zu sein. In ihnen lebt eine andere Welt, frei von Gewalttätigkeit der Elemente und zeitlicher Begrenzung, aus welcher jeder Mönch die Kräfte schöpft, den Elementen der Natur zu widerstehen und die Schöpfung zu lobpreisen, in deren gewaltsamen Veränderungen er oftmals Gefahr läuft zu verlieren.

Das Kloster Tis Metamorfoseos to Megalo Meteora

Der Felsen, auf dem sich das Kloster Tis Metamorfoseos befindet, liegt am westlichen Ende des steinernen Waldes und ist der Größte in der Gegend. Er erhebt sich 613 m über dem Meeresspiegel und 415 m über dem Flussbett des Pinios Flusses; die Fläche, die das Koster einnimmt, beträgt 50.000 qm. Die Höhe des Felsens, auf der Anfahrtseite ist 250 m, während 115 Stufen von unterschiedlicher Tiefe zum Eingang des Klosters führen, das als Megalo Meteora bekannt ist. Die herabhängenden Strickleitern werden heutzutage nicht mehr benutzt, und die Netze, welche über speziell konstruierte Winden eingeholt wurden, werden ausschließlich zur Beförderung von Waren benutzt, gelegentlich auch zur Beförderung eines besuchenden Mönches. Beim Erklimmen der Treppen sehen wir linkerhand die Einsiedelei des Gründers des Klosters St. Athanasios. Ein kleines einfaches Gebäude, völlig vom Felsen bedeckt. 

Bis zum Jahre 1923 Geschka der Aufstieg ausschließlich über die Strickleitern oder mit dem Netz. Später erst wurden dunklen Passagen und Stufen in den Felsen gehauen.
Heute erreicht der Besucher das Kloster auf einfache Weise.

Das Kloster von St. Stephanos

Das erste, was man hoch oben auf dem ersten Felsen sieht, ist das Kloster St. Stephanos. Aus der Richtung von Trikala, das seit Jahrhunderten stolz seinen Platz einnimmt. Das tiefe Grün der oftmals sanften und friedlichen thessalischen Ebene und die graugelben, dunklen, nackten Massen des Steinerden Waldes vermischen sich hier zu einer unvergesslichen Harmonie. Es sieht fast so aus, als ob die hunderte von steilen Felsen sich einen Wettlauf lieferten, jedoch mitten in der Luft von geheimnisvoller Hand zurückgehalten würden, getrennt von den sie verbindenden Bergen und frei jeglichen Buschwerkes, das sie so üppig umgibt. Auf dem Gipfel der schroffen Felsen wurden vor 8000 Jahren die Klöster erbaut, deren Erscheinung uns verwirrt und deren Massivität uns beeindruckt. Von Kalambaka aus erscheinen die Klöster wie ein Wunderwerk des Himmels, fast so, als ob sie sich in aller Erhabenheit himmelwärts vom Erdboden abgehoben hätten. Das Kloster St. Stephanos erreicht man auf zwei Wegen. Der Eine beginnt im Dorf von Kastraki, und der Andere im südöstlichen Teil Kalambakas. Während des Anstieges sieht man die geräumige und verlassene Burg, die auf dem Plateau des gewaltigen Felsens erbaut wurde. Sie hat eine Grundfläche von 7 500 qm. In früheren Zeiten, wie aus Kunstwerken, Plänen und Stichen im Kloster St. Stephanos hervorgeht, war der Zugang zu diesem Kloster einfacher als zu den Anderen, aufgrund einer beweglichen Brücke, die den Klosterfelsen mit dem gegenüberliegenden Hügel von Koukoulas verband. Heutzutage führt eine feste, 8 m lange Brücke zum Eingang des Klosters. Eine Inschrift, die sich bis vor wenigen Jahren auf der Eingangsschwelle des Klosters befand, bezeugte, dass es 1192 erbaut wurde.

Das Kloster St. Nikola Anapafsas

Südwestlich auf dem Felsen von Meteora, nahe dem Dorf Kartraki, zwischen den verfallenen Klöstern Aghia Moni, Pantokrator, Johannes dem Täufer und Doubiani, liegt das Kloster von St. Nikolas Anapafsas. Viele mehr oder weniger bizarre Erklärungen des Namens Anapafsas wurden bisher gegeben. Am wahrscheinlichsten ist der Hinweis auf die Person, auf deren Kosten das Kloster erbaut wurde. Es ist möglicherweise das älteste Gebäude, das an dieser gleichen Stätte gestanden hat. Das noch gut erhaltene Kloster wurde gegen Ende des 15. Jahrhundert erbaut auf den Ruinen – nach Aussagen von Experten - eines älteren Klosters. Architekten sind jedoch der Meinung, und Überreste von Wandgemälden unterstützen diese, dass die Kirche aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammt. Das enge begrenzte Plateau des Felsens, auf dem das Kloster steht, ist Anlass dafür, dass es nicht auf einer Ebene erbaut wurde. Und so finden wir dort oben, auf der ersten Etage die Kirche und das Refektorium und auf der Zweiten die Zellen der Mönche. Alles an diesem Ort gibt das Gefühl von Beengung und Dunkelheit.